Der Sloughi ist von unverbildetem Wesen, er ist instinktsicher und hat Persönlichkeit. Wer ihn kennt, ist davon überzeugt, er kann eigenständig denken und handeln.
Das Gesicht des Sloughis zeigt eine lebhafte Mimik und Ausdrucksfähigkeit. Seine Stimmung und Absicht ist so deutlich abzulesen.
Er schließt sich dem Menschen sehr eng an, ist eine idealer und zärtlicher Familienhund und ein überaus angepasster Hausgenosse.
Kinder liebt und respektiert der Sloughi gern. Kleine Kinder wird er mit Geduld und Nachsicht behandeln. Freunde der Familie und willkommene Besucher werden mit Freudenbezeugungen begrüßt.
Er verschenkt seine Zuneigung aber nicht wahllos. Er hat ein feines Gespür für die Haltung und Einstellung von Menschen. Springt die Sympathie nicht über, vermag er gleichgültig bis reserviert zu bleiben. Bei Gelegenheit kann der Sloughi durchaus wachsam sein und zum Schutze des Eigentums seines Herrn oder seiner selbst in Verteidigungsposition gehen.
Besonders in seiner frühen Jugend wird viel menschlicher Kontakt dazu beitragen, die Möglichkeiten voll zu entfalten, die in ihm liegen.
Erwähnenswert ist das ausgeprägte Sozialverhalten. Zwei oder mehrere Sloughis kann man sehr gut zusammen halten. Im Zusammenleben mit seinen Artgenossen können uralte Verhaltensmuster beobachtet werden, die durch ausdruckvolle Gesten, Rituale und Rangordnungsspiele zum Ausdruck kommen. Auch mit anderen Hunden vertragen sich Sloughis gut, so dass es bei den meisten Besitzern nicht beim Einzelhund bleibt.
Sloughis fahren in der Regel gern im Auto mit, und man kann sie gut nahezu überall mit hinnehmen.
Wie beim Windhund überhaupt ist auch beim Sloughi ein „Kommandoton“ fehl am Platz. Er passt einfach nicht zu seinem intelligenten und sensiblen Wesen. Dennoch kann sich der Besitzer an die gültigen Grundregeln im Umgang mit Hunden, wie sie in guten Hundebüchern vermittelt werden, halten.
Geduld und Konsequenz sind dabei die Zauberformel – wobei Konsequenz nicht mit Härte und Geduld nicht mit Nachgeben und Aufgeben zu verwechseln ist.
Mit Belohnung und freundlicher Ansprache wird man den meisten Erfolg haben. Ein selbstbewusster Rüde verträgt in der Regel auch einmal ein energisches Wort.
Richtig behandelt bewahrt der Sloughi seinen Stolz und seine Persönlichkeit und der Besitzer seine Autorität.
Durch ihre ruhige und gelassene Art und ihre angeborene Sauberkeit sind Sloughis problemlos und angenehm in der Wohnung zu halten. Sie sind von sich aus reinlich und putzen ihr Fell in Katzenmanier. Sie bellen nicht unmotiviert, sie hecheln nicht, sie speicheln nicht.
Völlig ruhig können sie als erwachsene Hunde stundenlang auf einem bequemen Platz verharren. Als Welpen und Junghunde allerdings unterscheiden sie sich in ihrer Munterkeit und ihren Streichen keineswegs von anderen Jungtieren gleichen Alters und zeigen ein hohes Maß an Aktivität.
Wenngleich der Sloughi als erwachsener Hund ein großes Pensum an dekorativem Faulenzen absolvieren kann, muss es dann schon mal heruntergehen von dem weichen Sessel und hinaus in den Auslauf.
Keineswegs sollte der Sloughi auf eine Rolle als Schaustück am Kamin oder auf dem Sofa beschränkt werden, sondern auch etwas erleben: Spaziergänge, Auslauf, Zusammentreffen mit anderen Hunden sind das Mindeste. Kann er ab und zu richtig rennen, fühlt er sich in seinem Element.
Frei laufen lassen ist eine Frage der Einübung und der geschickten Auswahl eines geeigneten Geländes.
Will man ihm Windhundsport bieten, hat man in den meisten Fällen aber das absolute Faible des Sloughis getroffen. Hier kommen die Windhundrennbahn oder das Coursing in Frage. Damit wird ihm die Chance zum vollen Lauferlebnis unter abgesicherten Bedingungen geboten.
Ein „Muss‘“ ist der Rennsport für Sloughis nicht, aber unter anderem eine wunderbare Alternative bei fehlenden Freilaufmöglichkeiten.